Projekt der TU Dortmund und der Telekom „Mathe sicher können“ startet in NRW
Wie vermittele ich rechenschwachen Schülerinnen und Schülern bessere Mathematik-Kenntnisse und wie helfe ich ihnen, Verständnislücken in diesem Fach zu schließen? Antworten lieferte die Auftaktveranstaltung „Mathe sicher können“ am Dienstag, 9. September, an der TU Dortmund mit rund 100 Lehrerinnen und Lehrern von 50 Projektschulen. Das Institut für Entwicklung und Erforschung des Mathematikunterrichts (IEEM) der Fakultät für Mathematik stellte Diagnose- und Fördermaterialen vor, die gezielt für leistungsschwache Schülerinnen und Schüler im Fach Mathematik der Klassen drei bis acht entwickelt wurden. Das Projekt „Mathe sicher können“ ist eine Initiative der Deutsche Telekom Stiftung.

Foto: Roland Baege/TU Dortmund
Rund 20 Prozent der Jugendlichen können am Ende ihrer Regelschulzeit nur auf Grundschulniveau rechnen und lediglich elementare Mathematik-Standardaufgaben bewältigen. Das hat die PISA-Studie ergeben. Um diesen Schülerinnen und Schülern frühzeitig zu helfen, wurden insbesondere für den Mathematik-Unterricht nichtgymnasialer Schulformen der Sekundarstufe I drei Jahre lang Unterrichtsmaterialen entwickelt. Sie ermöglichen den Schülerinnen und Schülern, fehlende Grundlagen aufzuarbeiten. Lehrerinnen und Lehrern bieten die Materialien Hintergrundinformationen zur inhaltlichen und methodischen Gestaltung der Diagnose mathematischer Probleme und zur gezielten Förderung der Jugendlichen.
Zusammenarbeit mit Projektschulen
Um das Projekt in Nordrhein-Westfalen (NRW) breit auszurollen, arbeitet das IEEM mit zehn Kompetenzteams aus NRW und dort mit jeweils fünf Projektschulen zusammen. Alle Projektschulen stellen ein Team von Lehrpersonen, das nach einer Qualifizierung die Förderungen in der 5. und 6. Jahrgangsstufe für drei Jahre umsetzt. Die Lehrkräfte werden dabei durch regelmäßige Fortbildungsveranstaltungen vom Team der TU Dortmund sowie durch eigens qualifizierte Netzwerkbegleiterinnen und -begleiter betreut.
Für die Unterstützung der Schülerinnen und Schüler erhalten alle Projektschulen das benötigte Förder- und Diagnosematerial, Handreichungen für die Lehrpersonen sowie jeweils eine Materialbox für die Themen „Natürliche Zahlen“ sowie „Brüche und Dezimalzahlen“. Diese Materialien verbleiben nach Ende des Projekts in den Schulen. Die Projektschulen setzten diese Materialien im Schuljahr 2014/15 in der 5. Jahrgangsstufe und anschließend für die Schuljahre 15/16 und 16/17 für die Schuljahre 5 und 6 in Förderkursen um. Zudem nehmen die Schulen an einer wissenschaftlichen Evaluation auf Schüler- und Lehrerebene teil.
Projekt läuft in vier Bundesländern
Nach Berlin, Brandenburg und Schleswig-Holstein ist NRW das vierte Bundesland, das „Mathe sicher können“ landesweit verbreitet. Die Materialien und Fortbildungen sind auch bundesweit über das Deutsche Zentrum für Lehrerbildung Mathematik (DZLM) verfügbar.
Quelle: TU Dortmund/Pressestelle