Forschungsergebnisse: Fortbildungen sind wichtig für eine effektive Implementation
Die große Meta-Analyse von Slavin et al. (2009) zeigt, dass lernwirksame Förderkonzepte nicht ausschließlich über Materialien verbreitet werden sollten: Effektivere Implementation wird erzielt, wenn Materialangebote mit Fortbildungen verknüpft werden. Ähnliche Befunden haben wir auch zu einem MSK-Baustein erhalten (Dröse et al. eingereicht), so dass die Verknüpfung mit Fortbildungen unbedingt empfohlen wird (ähnlich Cobb & Jackson 2017).
Fortbildungskonzept
Viele Lehrkräfte äußern den Bedarf, sich in die Verstehensgrundlagen, wie z.B. das Stellenwertverständnis, gründlich einzudenken. Dazu dient eine langfristig angelegte Fortbildungsreihe. Das Mathe-sicher-können-Fortbildungskonzept besteht aus vier Fortbildungsbausteinen für Jahrgang 4 bzw. acht Fortbildungsbausteinen für Jahrgang 5/6.

Die dreistündigen Fortbildungs- oder Netzwerksitzungen werden in der Regel durch Fortbildende ausgebracht, einige Länder erproben bereits Modelle mit asynchronen Selbstlern-Anteilen. Dabei adressieren die Fortbildungen für verschiedene mathematische Lernziele immer wieder die gleichen Kernpraktiken (allgemein Lipowsky & Rzejak 2019, konkret Prediger et al. 2023):

Zwischen den Sitzungen arbeiten die Lehrkräfte mit den bereitgestellten Diagnose- und Fördermaterialien, idealerweise kontinuierlich in mindestens einer Basiskompetenzen-Stunde pro Woche.
Die Fortbildungssitzungen arbeiten mit Diagnosen, die die Lehrkräfte in Papier oder digital mitbringen und bereiten die Förderungen vor und nach.
Fortbildungsmaterialien
Die Fortbildungsmaterialien umfassen kommentierte Folien, Steckbriefe, Videoclips aus dem Unterricht zur Analyse und Aktivitäten für Lehrkräfte. Sie sind als Materialpakete für Multiplizierende (d.h. Fachberatungen, Fortbildende, Fachnetzwerkleitende, Moderierende etc.) frei als Open Education Ressources verfügbar (nach einmaliger Registrierung und Bestätigung der Nutzungsbedingungen, z.B. für datengeschützte Videoszenen, auf der Seite des DZLM).
Ein voller Funktionsumfang auch mit interaktiv gestalteten Aufträgen an Lehrkräfte, schnellen In-the-Moment-Auswertungen und zunehmend auch mit Selbstlern-Einheiten ist über das QuaMath- oder Startchancen-Lernmanagementsystem realisierbar.
